Die "Schnadt" - Seite


Es gibt mehrere Familien, deren Familienname "Schnadt" ist, die aber nach dem jetzigen Stand der Erkenntnisse nicht verwandt sind. In der nachfolgenden Tabelle sind die Ursprungsorte und die Stammväter angegeben.


Stammvater Ursprungsregion / -ort
Görth Schnad (* 1646 in Kesbern) Iserlohn / Sauerland
Johann Henrich Schnadt (*1725 in Hattingen) Hattingen / Ruhr
Herman Schnaden (* um 1580 in Goldbeck) Goldbeck / Grafschaft Schaumburg
Blasius Schnad (* um 1600 in Garbeck); die Familie ist in Urkunden schon seit 1400 nachgewiesen. Garbeck / Balve
Johan zur Schnat (* ca 1660) Jöllenbeck und Werther bei Bielefeld
Diederich Schnaths  (* ca 1675 in Flierich) Flierich bei Hamm / Westfalen
Wolffen Schnaidt (* um 1630 vermutlich in Oberndorf, Niederösterreich) Niederösterreich

Der Name "Schnadt" kommt in früheren Zeiten in verschiedenen Schreibweisen vor, z.B. Schnad, Schnaat, Schnat(te). Heute haben sich in Deutschland zwei Schreibweisen durchgesetzt: "Schnath" für die vorwiegend aus dem ehemaligen Königreich Hannover stammenden Familienmitglieder und "Schnadt" für die aus Westfalen stammenden Familien. Schaumburger Auswanderer des 19. Jahrhunderts haben den Namen auch in die USA gebracht. Dort gibt es heute noch zwei weitere Schreibweisen: "Schnad" und "Schnaath".  

Quellen zur Namensbedeutung:

I. Kluge, Friedrich:

Spur eines Schnittes, Wundmal, Durchhau, Grenze im Forst. 
Die germanische Wurzel "snahd": einschneiden, schnitzen, hat außergermanisch Vertreter nur im keltischen, z.B. irisch "snass": Schnitt, Hieb und kymrisch "naddu": Schneide, "neddyf": Krummaxt. [Kluge, Friedrich (1975) Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin, Seite 668]

II. Johann Georg Krünitz:

1. In Schlesien bedeutet es ein Reis. Aus Schnaten werden Bäume.

Dein Stammbaum schlage täglich aus,

Bis einst die Nachwelt Schnaten bricht,

Und um der Enkel Kronen flicht.

2. Die Gränze, ein in Ober= und Niederdeutschland sehr gangbare Bedeutung, wo es im Oberdeutschen auch Schnait, Schneid, und im Niedersächsischen auch Snaat und Snede bedeutet. Die Schnait oder Schnat begehen, die Gränze. Die Heimschnat ist daher in Westphalen die Gränze einer Dorfflur, die Flurgränze. Nach Adelung' s Vermuthung soll es möglich seyn, daß in der letzteren Bedeutung, vorzüglich auf die zur Bezeichnung der Gränze in die Gränzbäume, Pfähle oder Steine geschnittene Zeichen gesehen wird. Das in einigen Oberdeutschen Gegenden übliche Schnatte, eine Narbe, Schmarre, stammt gleichfalls von schneiden ab; allein in der ersten scheint es den Begriff der Länge und schlanken Beschaffenheit zu haben. Im Schwedischen ist Snod, ein dünnes Seil, eine Schnur.

[J. G. Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, erschienen 1773 bis 1858 in 242 Bänden

III. Mehr zur Wortbedeutung Schnat, Schnatte: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960. -- Quellenverzeichnis 1971.


letztes  Update: 28. September 2007