Rue Henri Maurice Schnadt,

eine Strasse in Luxemburg


Diese Straße in der Industriezone Gasperich verläuft parallel zur Route d‘Esch und verbindet die Rue Emile Bian mit der Rue Jean Piret.

Durch Beschluss des Schöffenrates vom 19. September1985 erhielt sie den Namen des Ingenieurs Henri Maurice Schnadt. Geboren in Rümelingen am 30.Mai.1909, besuchte Henri Maurice Schnadt nach seinen Sekundarstudien in Straßburg und Esch-Alzette die Pariser Ecole Centrale des Arts et Manufactures, wo er Mathematik, Physik und Technologie studierte. 1933 erhielt er sein Diplom als “Ingénieur spécialisé dans les constructions mécaniques et métallurgique“.  Im selben Jahr heiratete er Fräulein Angèle Tissen, eine Schwester des bekannten Malers Foni Tissen.

 

Henri Maurice Schnadt

Henri Maurice Schnadt

Nach einem Volontariat bei der Arbed und einer Tätigkeit bei Arcos in Brüssel arbeitete er seit 1940 unabhängig als beratender Ingenieur bei verschiedenen Unternehmen in Belgien und Luxemburg (Arbed und Hadir). Zugleich veröffentlichte er in enger Verbindung mit belgischen Universitäten seine ersten Arbeiten über Probleme bei der Stahlverarbeitung besonders im Hinblick auf die Schweißfähigkeit des Metalls bei großen Konstruktionen. Seine Forschungen auf diesem Gebiet blieben das Hauptthema seiner wissenschaftlichen Arbeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte er geschäftliche Verbindungen mit der Schweiz und arbeitete als ingénieur-conseil in den Konstruktionswerken der Armee und der Bundesbahnen. Diese Tätigkeit erlaubte es ihm, seine wissenschaftlichen Forschungen auf internationaler Ebene fortzusetzen.

Ab 1951 lebte Henri Schnadt mit seiner Familie in Zug, doch sein Wirkungskreis erstreckte sich über die Schweiz hinaus bis in die nor­dischen Länder. Zur gleichen Zeit entwickelte er eine Reihe von Instrumenten und Apparaten zur Prüfung der Metalle. die noch heute praktisch genutzt werden. In den sechziger Jahren dehnte er seine Kontakte aus bis nach Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich, nach Israel, in die Vereinigten Staaten und nach Japan. In der Zeit von 1941 bis 1970 hatte er neben seiner beruflichen Tätigkeit zahlreiche Studien und Arbeiten verfasst, die äußerst wichtig für das Ingenieurwesen waren und dank derer er sich weltweit einen Namen machte.

Henri Maurice Schnadt starb am 9. April 1973 an Herzversagen. Seine beiden Söhne leben und arbeiten in der Schweiz.

Auszug aus „ons stad“ Nr. 67, 2001 (Luxemburg)